Pressemitteilungen
Kunst im Kurpark 2009 - Gelungenes Forum der Kunst im Malenter Kurpark
Bürgermeister Michael Koch lobt die Organisatorinnen Julia Freese und Herlich Marie Todsen-Reese und hebt die Kreativität der Künstlerinnen und Künstler her-vor, die den Betrachter der Kunstobjekte zu einer eigenen gedanklichen Auseinan-dersetzung mit dem Thema "Kunst in Bewegung " anregten.
Rede von Malentes Bürgermeister Michael Koch anlässlich der Finissage am 09.08.09:
"Kunst im Kurpark 2009´" oder kurz KiK genannt geht zu Ende. Wie die 3 vorausgegangenen KiK-Veranstaltungen hat KiK 2009 erneut eindrucksvoll belegt, dass Kunst frei ist. Die ausgestellten Objekte zeigen, dass Kunst, ausgehend von einer Inspiration des Künstlers weder an ein bestimmtes Material, an bestimmte Formen oder Farben und auch nicht an eine bestimmte Technik gebunden ist. KiK 2009 ist erneut ein Beleg für die Un-endlichkeit der künstlerischen Wahrnehmungs- und Gestaltungsmöglichkeiten.
Dennoch war vieles neu, vieles anders als bei den KiK-Vorgängern. Neben organisatorischen Veränderungen ist besonders hervorzuheben, dass KiK 2009 im restaurierten Kurpark statt fand. KiK 2009 und die begeisterte Reaktion vieler Besucher auf das Erleben des Kurparks sind ein Beleg dafür, dass die Grundsatzentscheidung der Gemeinde und des Landes Schleswig-Holstein in die Attraktivitätssteigerung des Kurparks 1,5 Mio. Euro zu investieren, richtig war.
Kunst nicht hinter dicken Mauern, sondern Kunst in schöner Landschaft konnten die Besucher von "Kunst im Kurpark – KiK 2009" seit dem 19. Juli im Malenter Kurpark betrachten und diskutieren. 29 zum Teil international tätige Künstlerinnen und Künstler haben den Kurpark in den letzten 3 Wochen unter dem Motto "Kunst in Bewegung" in ein Forum der Kunst verwandelt. Die Bewerberzahl für KiK 2009 lag deutlich über der Zahl der Kunstschaffenden, die ihre Objekte im Kurpark präsentieren konnten. Dieses große Interesse an KiK zeigt, dass die Idee von "Kunst im Kurpark" in den letzten Jahren bundesweit bekannt geworden ist und auf viele Kunstschaffende eine gesteigerte Anziehungskraft ausübt. Die beiden ehrenamtlichen Organisatorinnen, unsere Malenter Geschäftsfrau und Vorsitzende des Vereins "Freunde des Kurparks", Julia Freese, und die Landtagsabgeordnete Herlich Marie Todsen-Reese , können diese Entwicklung als Bestätigung ihres KiK-Konzeptes und seiner Akzeptanz in Künstlerkreisen werten.
Zu diesem Erfolg, der für die Gemeinde Malente auch ein Stück touristische Attraktivitätssteigerung bedeutet, gratuliere ich und bedanke mich bei Ihnen, Frau Freese und Frau Todsen-Reese, für die Realisierung der diesjährigen Veranstaltung, deren Planungen bereits vor Monaten begonnen haben und Ihnen neben beruflichem und anderem ehrenamtlichem Engagement nicht nur in der Planungsphase, sondern bis heute viel zusätzliches, zeitliches Engagement abverlangte. Manches musste "Husch, husch" auch während der letzten 3 Wochen zwischendurch organisiert werden, damit die Veranstaltung zu dem gelungenen Forum der Kunst wurde, zu dem sie geworden ist. Mein Dank gilt auch der Kurverwaltung Malente und ihrem Chef, Herrn Kurz, und seinen Mitarbeitern, insbesondere den Hausmeistern und Gärtnerinnen und Gärtnern, die in den letzten 3 Wochen zusätzlich gefordert waren.
Mein besonderer Dank gilt aber den Künstlerinnen und Künstlern. Während der letzten 3 Wochen präsentierten sie ihre Installationen, Skulpturen, Grafiken, Fotografien und andere Kunstobjekte zum Thema "Bewegung", führten interessante Workshops durch und bereicherten die Ausstellung durch Aktionen.
Sie, die Künstlerinnen und Künstler, haben den Besuchern beim diesjährigen KiK nicht nur die vielfältigen Beispiele ihrer Kreativität gezeigt, sondern auch zur Auseinandersetzung mit dem Kunstbegriff herausgefordert. Gedankliche Auseinandersetzung mit dem Thema Kunst unter dem speziellen Motto "Kunst in Bewegung", den Kunstobjekten und dem harmonischen Ambiente des Kurparks, der allein schon ein Kunstwerk ist, ist keine Einbahnstraße. Auch dieses ist ein Ergebnis von KiK 2009. Ich bin gespannt, welche Diskussionen sich an anderer Stelle vielleicht bei einer Nachbetrachtung des diesjährigen KiK ergeben.
Sie, die Künstlerinnen und Künstler, haben sich der thematischen Herausforderung "Kunst in Bewegung" gestellt und die zusätzliche Herausforderung angenommen, die Kunstwerke bei freier Standortwahl in die Landschaft zu integrieren. Das Ergebnis dieser Befassung mit der Aufgabenstellung sind nicht nur Kunstwerke höchst unterschiedlicher Art, sondern die gelungene Verbindung mit der Landschaft. In dieser Symbiose zwischen Kunst und Natur auf der Basis der Freiheit der Kreativität zwischen Objektidee und Standortwahl liegt sicherlich ein weiterer Grund für den diesjährigen Erfolg von KiK.
Möglicherweise ist es vielen Besuchern bei dem einen oder anderen Objekt wie mir er-gangen und was die Malerin Paula Modersohn in Bezug auf die Harmonie von Kunst und Natur so ausdrückte: "In der Natur an das Bild, und beim Bild an die Natur denken."
Diese harmonische Verbindung zwischen Kunstobjekt und Standort im Kurpark ist stel-lenweise so perfekt, dass man den Eindruck hat, das Kunstobjekt ist seit jeher untrennbarer Bestandteil des Kurparks, ja, man kann sich gar nicht vorstellen, dass es an anderer Stelle steht. Leider müssen wir die Objekte jedoch wieder hergeben, es sei denn, es finden sich Sponsoren für einen Objektankauf, denn wie Sie erahnen können, ist die finanzielle Situation der Gemeinde sehr angespannt. Zwar hat auch die Gemeinde Malente über den Etat der Kurverwaltung, die auch Mitveranstalter ist, KiK 2009 finanziell unterstützt und personell geholfen, doch wäre eine solche Veranstaltung ohne die finanzielle und ideelle Unterstützung weiterer Dritter nicht möglich. Diese Unterstützung haben wir erhalten und dafür sei ausdrücklich Dank gesagt dem Ministerpräsidenten des Landes Schleswig-Holstein, der GLC Glückburg Consulting AG sowie dem von ihr betriebenen Tourismusservice Malente, der Kulturstiftung des Kreises Ostholstein, der Sparkasse Holstein und der Sparkassenstiftung Schleswig-Holstein. Der Dank gilt auch allen hier nicht genannten Sponsoren und den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern.
Meine Damen und Herren, ich sprach davon, dass die ausgestellten Objekte das Ergebnis der kreativen Auseinandersetzung und der künstlerischen Umsetzung des Themas "Kunst in Bewegung" sind. Aber wie wirken die Kunstwerke auf uns, die Betrachter?
KiK 2009 ist sicherlich nicht nur "Kunst im Vorbeigehen" gewesen. Die Künstler haben uns ihre Visionen zu dem Thema "Kunst in Bewegung" gezeigt. Sie haben aber auch eine Aufgabe an uns als Betrachter weiter gegeben, nämlich die Auseinandersetzung mit den Kunstwerken. Dieses verlangte ein Verweilen, eine Wahrnehmung der Kunstobjekte und die Freisetzung der eigenen kreativen Innerlichkeit und der Empfindungen. Mancher Betrachter wird Kunst neu gesehen, neu empfunden haben, und zwar sowohl hinsichtlich des Objektes an sich, als auch hinsichtlich des Materials, aus dem die Kunstobjekte gefertigt worden sind. Die schon von mir zitierte Paula Modersohn formulierte dieses einmal so: "Der Stoff, das Material, ist ganz unwichtig, der simpelste kann zum wunderbarsten Kunstwerk werden."
Ich weiß, dass das eine oder andere Kunstwerk wegen seiner Art oder des Materials Diskussionen gewollt oder ungewollt provoziert hat. Gerade deshalb waren die Führungen für "Nicht-Künstler", die sich an Kunst-Einsteiger und interessierte Skeptiker wandten eine sinnvolle Ergänzung der Veranstaltung.
Reaktionen wie: "Da bewegt sich doch gar nichts!" oder: "Das soll Kunst sein, welchen Zweck hat das?" zeigen unterschiedliche Auffassungen beim Betrachter. KiK 2009 zwingt somit auch zu der Auseinandersetzung mit einer Reihe von Fragen, wie z.B.: "Was ist Kunst?" oder "Welchen Zweck hat Kunst – soll Kunst überhaupt zweckgebunden sein?"
Mit der Beantwortung dieser Fragen lasse ich Sie allein, denn die heutige Finissage und der mir zur Verfügung stehende zeitliche Rahmen für meinen Redebeitrag lassen nicht den Platz für eine philosophische Auseinandersetzung mit dem Thema.
Schließen möchte ich daher mit der Feststellung: "KiK 2009 war eine überaus gelungene Veranstaltung, die uns durch die Vielfalt der in den Objektideen und ihrer Materialien zum Ausdruck gekommenen Kreativität gezeigt hat, dass künstlerische Visionen unendlich und frei in ihrer Individualität und Seele sind."
Deshalb würde ich mich über ein 5. KiK freuen.
Auch würde ich mich freuen, wenn Sie den Erfolg von KiK 2009 verbreiten und über unseren Kurpark sprechen, vielleicht sogar Mitglied im Verein "Freunde des Kurparks" werden.
Mit KiK 2009 ist der Malenter Kultursommer aber nicht vorbei. Falls Sie schon in Kürze Lust auf weiteren kulturellen Hochgenuss haben, empfehle ich Ihnen die am 05.09.09 beginnenden Malenter Kulturtage. 3 Konzerte mit Musikern von internationalem Format warten auf Sie, die der künstlerische Leiter der Malenter Kulturtage, der international auftretende Dresdner Bariton Jörg Hempel, für uns engagiert hat. Gleich das Eröffnungskonzert bringt eine Wiederbegegnung mit Blechbläsern der Weltelite. Das Eröffnungskonzert findet bei hoffentlich schönem Wetter hier im Kurpark statt, ansonsten im Kursaal. Wir präsentieren Ihnen Philharmonic Brass Dresden. Bei Philharmonic Brass Dresden handelt es sich um umjubelte Musiker der weltberühmten Sächsischen Staatskapelle unter der Leitung ihres Solotrompeters Matthias Schmutzler.
Der Vorverkauf für dieses und die beiden weiteren Konzerte mit erlesenen Künstlern aus mehreren europäischen Staaten, die mehrfach preisgekrönt sind, hat begonnen. Karten können Sie auch heute hier im Kurpark bei Frau Naue erwerben, ansonsten im Tourismus-Service Malente.
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
(gez. M. Koch)
Es gilt das gesprochene Wort.