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Gemeindevertretung Malente soll Wassergebührenerhöhung beschließen. Das Wasserwerk Benz der Gemeindewerke Malente muss nach 46 Jahren Betrieb modernisiert und erneuert werden
Auf der Tagesordnung der Gemeindevertretersitzung am 20.12.2011 steht die Erhöhung der Wassergebühren für Trinkwasser.
Zu den Gründen erläuterte der Werkleiter der Gemeindewerke Malente, Olaf Bennühr: "Aufgrund dringend notwendiger Erneuerungs- und Sanierungsmaßnahmen am Wasser-werk Benz sowie allgemeiner Kostensteigerungen (u. a. Strom und Personal) und dem ständigen Rückgang der Wasserabnahme sind eine Erhöhung des Wasserentgeltes und der Grundgebühren im Jahre 2012 unumgänglich".
Olaf Bennühr machte weiter deutlich, dass ohne diese Erneuerungs- und Sanierungsar-beiten an dem Wasserwerk Benz die Trinkwasserqualität nicht dauerhaft gesichert werden kann. "Mittelfristig wäre damit die Trinkwasserversorgung in der Gemeinde Malente gefährdet, da das Wasserwerk in der Ringstraße die Wasserversorgung des gesamten Gemeindegebietes allein nicht leisten kann", so Werkleiter Olaf Bennühr.
Die für die Wasserproduktion erforderlichen Anlagen im Wasserwerk Benz sind z. T. über 40 Jahre in Betrieb, wie z. B. zwei Filteranlagen zur Entfernung von Eisen und Mangan. Zwar werden die Grenzen der Trinkwasserverordnung, auf deren Grundlage die Sanierung des Wasserwerkes durchgeführt wird, noch eingehalten, doch kommt es durch die unzureichende Entfernung von Eisen und Mangan zwischenzeitlich zu hohen Ablagerungen im Rohrnetz, welche durch kostenintensive Reinigungsmaßnahmen wieder entfernt werden müssen. Weiterhin hat die erhöhte Konzentration der Stoffe zur Folge, dass z. B. auch die Reinwasserpumpen zunehmend einem deutlich stärkeren Verschleiß unterliegen und überproportionalen Unterhaltungsbedarf mit der entsprechenden Kostenfolge verur-sachen.
Die Investitionssumme für die Erneuerungs- und Sanierungsarbeiten beziffert sich auf ca. 2.000.000,- Euro.
Die Gemeindewerke und der zuständige Werkausschuss standen vor der schwierigen Frage, ob das Wasserwerk Benz grundlegend saniert werden sollte oder ob ein Neubau sinnvoller gewesen wäre. Letztendlich ergab die Kombination beider Varianten die technisch und kostenmäßig günstigste Lösung. Die Gemeindewerke Malente haben sich dazu entschlossen, die Möglichkeit auszuschöpfen, die Gebäudehülle des vorhandenen Wasserwerkes zu nutzen und die neue Aufbereitungstechnik hier zu integrieren. Hierdurch reduziert sich die Investitionshöhe um ca. 1 Million Euro gegenüber einem vollständigen Neubau. Bei einer Entscheidung für einen Neubau des Wasserwerkes hätte die zusätzliche Investitionssumme ebenfalls in der Gebührenkalkulation berücksichtigt werden müssen, was zu einer noch höheren Wassergebühr geführt hätte. Auf der Grundlage der jetzt getroffenen Entscheidung des Werkausschusses wird sich der Wasserpreis im Jahr 2012 für einen durchschnittlichen Einpersonenhaushalt um ca. 2,06 Euro/Monat und einen durch-schnittlichen 3-Personenhaushalt um ca. 3,67 Euro/Monat erhöhen. Im Gegenzug erhalten die Bürger ein modernes Wasserwerk, das den zukünftigen Anforderungen gerecht wird und die Versorgungssicherheit wieder über Jahrzehnte sicherstellt.
Die Gebührenerhöhung wurde von einer Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft auf ihre Übereinstimmung mit dem Kommunalabgabengesetz, das gesetzliche Grundlage für die Wassergebührenberechnung ist, geprüft. Die Empfehlung des Werkausschusses an die Gemeindevertretung über die Investition und die Gebührenerhöhung wurde in öffentlicher Sitzung am 24.11.2011 einstimmig getroffen.
(gez. M. Koch)